Kommentare zu folgendem Beitrag: Einkaufserlebnis der Zukunft: Aldi setzt auf Künstliche Intelligenz
Ein integriertes Tablet zeigt den aktuellen Einkaufsbetrag an.
Da bin ich mal gespannt, ob sie es in den USA schaffen, den aktuellen Einkaufsbetrag als Bruttopreis anzuzeigen, in Deutschland ist das im B2C-Bereich per Gesetz vorgeschrieben. In den USA steht an den Regalen nur der Nettopreis der Waren. Bruttopreis heißt Nettopreis + Salestax des jeweiligen Bundesstaats + ggf. Salestax des jeweiligen Countys. Die „Überraschung“ folgt dort erst an der Kasse.
In-Store-Modus: …Überprüft die Verfügbarkeit der Produkte, bevor ihr das Haus verlasst…
Ich hoffe, dass das auch bei Sonderangeboten funktioniert, um zu prüfen, ob sie schon ausverkauft sind, denn dann würde ich den Laden erst gar nicht aufsuchen - ist bei Lockangeboten wahrscheinlich nicht im Interesse von Aldi.
Wenn digitale Preisschilder zum Standard werden, ist es vorbei mit Angebotspreisen. Durch die Digitalisierung können die Preise aller Produkte ständig und ohne Ankündigung geändert werden.
Do Tankstelle mäßisch…
Ohne Sonderangebote lässt sich der Kunde aber nicht mehr in einen bestimmten Laden locken. Dieser falsche Denkansatz war vor einigen Jahren der Tod von Walmart-Deutschland.
Naja, es geht ja mehr um Supermärkte… DIe werden kaum Kunden verlieren, irgendwo müssen die ja ihre Lebensmittel kaufen.
Die Märkte werden ihre Preise, je nach Uhrzeit, Stoßzeiten und Verfügbarkeit richten. Mit digitalen Preisschilder geht das einfacher, als wenn die Verkäufter ständig die Schilder wechseln müssen. Und der Kunde wird sich dann halt anpassen, weniger nach Angebot einkaufen, sondern zu bestimmten Uhrzeiten.
Letzendlich werden die Rabattaktionen die Angebote ablösen. Da geht es nicht mehr um die Höhe der Preise, sondern um Prozente.
Bei Änderung der Preise ändert sich die Höhe des Prozentsatzes nicht. Im Gegensatz zu Wochen-Angeboten, die total unflexibel sind. Weil sich die Märkte an die Angebotspreise eine ganze Woche lang halten und nebenbei die Angebotsartikel ständig verfügbar haben müssen.
Rabatte sind die Zukunft, weil psychologisch gesehen die Kunden dadurch mehr kaufen, um noch mehr zu sparen.
Deutschland ist bekannt als der härteste Markt im Lebenmitteleinzelhandel weltweit. Hier gibt es starke Konkurrenz zwischen Supermärkten wie Rewe, Edeka, Kaufland und Discountern wie Aldi, Lidl, Netto, Penny. Das sind insg. 7 Konkurrenten und der Kunde wird dort kaufen, wo er die besten Preise findet!
Wie oben erwähnt, ist Walmart in Deutschland daran gescheitert, dass er damit geworben hat, alle Artikel sind bei uns dauerhaft 1-2 ct. billiger, dafür gibt es keine Sonderangebote.
Das hat der deutsche Kunde mit seinem Fernbleiben bestraft.
Wenn alle Konkurrenten an einem Strang ziehen, bleibt nicht mehr viel übrig für den Kunden. Zumal es auch nur drei große Unternehmen gibt, die alle Supermarkt-Marken unter sich aufteilen
Und wenn alle auf die Zukunftstechnologie setzen, dann muss der Kunde letzendlich damit klarkommen. Wenn es statt Angeboten, temporäre Rabattaktionen gibt, wo der Kunde genauso viel spart, stürmt er auch da in den Supermarkt. Da kann sich der Preis auf den digitalen Preisschildern am Tag 5 mal ändern, die Rabatte bleiben immer die selben.
Bei Angeboten kann man nur die Preise der nicht angebotenen Waren ständig ändern, was dann wiederum die Angebotswaren obsolet macht, weil ein anderer Supermarkt den Preis der selben Ware, die aber bei ihm nicht im Angebot ist, zeitgleich heruntersetzen kann.
Preise werden sich auch in Zukunft im Supermarkt innerhalb eines Tages selten ändern. Hier gibt es keinen Preisdruck durch Suchmaschinen wie im Internet.
Allgemeine Rabattaktionen können bestimmten Sonderangeboten nie das Wassser reichen. Sonderangebote bestimmter Artikel liegen häufig 40-50% unter dem Normalpreis, allg. Rabatte bewegen sich im Bereich 10-20%.
Wie oben erwähnt, ist Walmart in Deutschland daran gescheitert, dass er damit geworben hat, alle Artikel sind bei uns dauerhaft 1-2 ct. billiger, dafür gibt es keine Sonderangebote.
Das hat der deutsche Kunde mit seinem Fernbleiben bestraft.
Und das völlig zu Recht ! Was nützt es mir, wenn Hundefutter und Frauenkosmetik ebenfalls 2 Cent billiger sind ? 50 Cent auf die Butter bringt mir da doch etwas mehr.
Hier scheiterte Walmart doppelt. Erst ein minderwertiges Rabattsystem verwenden und dann nicht begreifen, dass es so nicht geht. Kein Wunder, dass sie gescheitert sind.
Click & Collect – Einkaufen ohne Umwege
…wurde von der MMS GmbH (Mediamarkt & Saturn) schon während der Corona-Beschränkungen getestet und anschließend für nicht brauchbar auf die „normale“ Einkaufssituation bewertet!
Ebenfalls fand man die Fluktation von Produktpreisen, wie sie beispielsweise bei Tankstellen vorherrscht, nicht wirklich zielführend, da z.B. Lebensmittel einer anderen Grundbepreisung unterliegen!
Der damalige Konzernriese „REAL“ hatte vor acht bis zehn Jahren einen ähnlich groß angelegten Feldtest für den „intelligenten Einkauf“ durchgeführt. Als einzigstes Ergebnis, welches brauchbar erschien, waren die „kassenlosen“ Kassensysteme, welche heutzutage z.B. vom REWE-Konzern eingesetzt werden…