Creative Commons nutzen allen - auch der GEMA?

Kommentare zu folgendem Beitrag: Creative Commons nutzen allen - auch der GEMA?

Kommentar von Volker Rieck:
Bei allem Respekt, aber CC gibt eben keine Rechtssicherheit. Aktuelle Fälle gibt es genug.

Das scheidet sich nämlich schon an dem Attribut NC. Das musste kürzlich die Webseite eines ÖR Senders erfahren, die ein CC NC Bild benutzt haben und danach verklagt wurden. Sie haben verloren.
Es ist bisher nämlich überhaupt nicht geklärt, jedenfalls nicht höchstrichterlich, was nicht-kommerziell ist.
Und solange das so ist, muss man auf Vermutungen setzen.
CC ist Urheberrecht pur, es sind lediglich Lizenzsets. Aber leider keine mit Rechtssicherheit.
Bei Fazit 2 wäre ich nebenbei sehr vorsichtig. Eine Sendung aus dem ÖR Bereich berührt so viele Rechte, da ist es sehr unwahrscheinlich, dass alle Rechteinhaber sich zu CC bereiterklären.
Wir haben neben dem Urheberrecht ja auch noch das Leistungsschutzrecht.

Man übrigens nicht auf sein Urheberrecht verzichten. In den USA kann man es übertragen. In Deutschland bleibt man immer der Urheber. Man kann allenfalls die Nutzung freigeben. Und alleine wegen dieser Unterschiede in den Rechtssystemen birgt CC viele Fallstricke. Diese Unterschiede hat der gepriesene Prof. Lessig übrigens bis heute nicht verstanden. Der gurkt durch Europa mit seinem US Rechtsverständnis und wundert sich, dass es nicht wirklich passt.

Kommentar von Perseus:
Danke für die Info. wir haben den Artikel angepasst. Gerne laden wir ein Gastartikeln zu schreiben - nicht nur zu diesem Thema. Willkommen!

Kommentar von Volker Rieck:
Leider falsch angepasst.
CC gibt eben keine Rechtssicherheit. Das steht da aber nach wie vor als Überschrift.
Sehr merkwürdig finde ich die Erwähnung der GEMA und der GVU.
GEMA und Verwertungsgesellschaft wäre noch einmal ein ganz eigenes Thema und die GVU kümmert sich um Urheberrechtsverletzungen gewerblichen Ausmaßes.
Gralshüter ist eher die Gesetzeslage in Deutschland. Was soll denn da bei den Organisationen reformiert werden? Es kann sich allenfalls an der Rechtslage etwas ändern. Und ob wie work for hire bekommen wie in den USA, das bezweifle ich doch etwas.

Es gibt Bereiche, da macht CC durchaus Sinn. Aber es gibt keine Rechtssicherheit.
In unserem Recht gibt z. B. keinen gutgläubigen Erwerb von Rechten.
Kaufe ich ein Bildrecht und es stellt sich heraus, dass der Verkäufer die Rechte gar nicht hatte, dann habe ich ein Problem. Bei CC hilft mir der Hinweis auf CC genauso wenig wie bei Nicht CC Werken.
Nebenbei konnte man immer einen Rechteinhaber fragen, wenn man sein Werk nutzen wollte. Die Icons von CC machen es nur etwas einfacher.

Ich denke, es wäre besser gewesen, den Artikel noch mal checken zu lassen.
Auch als Nicht-Jurist fallen einem da etliche Punkte auf, die nicht wirklich überzeugend erklärt sind. Weitergehender Verzicht auf das Urheberrecht ist so ein Klops.
Man verzichtet auf eine Nutzungsvergütung, das ist aber etwas anderes.

Danke übrigens für die Einladung, aber das werde ich nicht machen.