Blockchain: Chancen und Risiken für den Einsatz im Gesundheitswesen

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Welche Vor- und Nachteile hat die Blockchain?

Die aktuelle Blockchain-Größe betrug am 07.02.2021 laut „blockchain.com“ ca. 318,715 GB

Welche Vorteile hat die Blockchain?
:heavy_check_mark: Dezentralisierung
:heavy_check_mark: Manipulationssicherheit
:heavy_check_mark: Ausfallsicherheit
:heavy_check_mark: Direkte Transaktionen
:heavy_check_mark: Optimierte Geschäftsprozess

Welche Nachteile hat die Blockchain?
:x: Nicht beliebig skalierbar
:x: Herausforderung für bestehende IT-Landschaft
:x: Risiko von Spaltungen
:x: Manipulationen nicht völlig ausgeschlossen
:x: Inperformant
:x: Transparenz
:x: Stromverbrauch

Die Blockchain-Technologie weckt Hoffnungen über Industriegrenzen hinweg. Vor allem der Einzelhandel, die Logistiker und der Finanzsektor haben bereits Erfahrung gesammelt. Meiner persönlichen Meinung nach, ist diese Technik allerdings noch weitestgehend davon entfernt, funktionierend als Verwaltung von so hoch sensiblen Daten, wie halt die Gesundheitsdaten jedes Individuums, eingesetzt zu werden! IMO sind die aktuellen Nachteile immer noch gewichtiger, als die erhofften Vorteile!
Vielleicht sollte man im Gesundheitswesen erstmal schauen, die heutigen Systeme zur Verwaltung, effizient und vor allem sicher zu gestalten, bevor man sich einer komplett neuen Technologie hingibt, die erstmal beherrscht werden sollte…Folgend, einige Erklärungen zu Vorteilen und Nachteilen.

Vorteile Blockchain:

  • Auf der Grundlage des Distributed Ledger (Hauptbuchs) wird jede Transaktion sicher dokumentiert und für alle Beteiligten transparent. Updates sind nur möglich, wenn alle zustimmen. Damit sind in einer Blockchain abgelegte Daten akkurat, transparent und konsistent. Sie können von allen Zugangsberechtigten erreicht werden. Die Änderung eines einzelnen Transaktionsdatensatzes würde die Änderung aller nachfolgenden Datensätze und die Zustimmung des gesamten Netzwerks erfordern.

  • Sicherheit ist ein großer Vorzug der Blockchain. Auf Transaktionen müssen sich alle Beteiligten einigen, bevor diese aufgezeichnet werden. Ist der Genehmigungsprozess vollzogen, wird die Transaktion verschlüsselt und mit der vorherigen Transaktion verknüpft. Weil die Informationen dazu nicht auf einem einzelnen Server, sondern in einem Netzwerk von Rechnern liegen, ist es für Hacker nahezu unmöglich, Transaktionsdaten zu kompromittieren. Damit eignet sich die Blockchain theoretisch für alle Szenarien, in denen verschiedene Parteien kritische Informationen austauschen - also nicht nur für Nahrungsmittelproduzenten, sondern auch für Banken, Logistiker, Behörden oder auch Gesundheitsunternehmen.

  • Ein Argument für die Blockchain ist die Rückverfolgbarkeit und damit auch die Echtheitsprüfung von Produkten. Ein Einblick in historische Transaktionsdaten kann helfen, die Echtheit von Produkten und Vermögenswerten zu überprüfen und Betrug zu verhindern. Firmen können also nicht nur Schwachstellen in verzweigten Lieferketten aufspüren, sondern auch Artikel bis zu ihrer Herkunft und ihren Erzeugern zurückverfolgen. Das kann so weit gehen, dass Konsumenten erfahren, von welchem Bauern ihre Mango wann geerntet wurde.

  • Die Blockchain ermöglich mehr Speed in tradierten Business-Transaktionen. Wer Papier- oder E-Mail-basierende Prozesse nutzt, weiß um die Dauer und die Fehleranfälligkeit komplexer Transaktionen mit vielen Parteien. Oft haben Fehler auch noch langwierige Mediationen oder Gerichtsverfahren zur Folge. Eine „zentrale digitale Buchführung“, wie sie die Digital-Ledger-Technologie ermöglicht, sorgt für weniger Reibungsverluste und Unordnung. Es wird einfacher, sich zu vertrauen, so dass Clearing und Abwicklung schneller erfolgen können.

  • Tatsächlich ist auch eine deutliche Reduktion der Kosten für Verwaltung sowie interne und externe Finanztransaktionen und -reporting zu erwarten. Wer auf die Blockchain setzt, braucht nicht so viele Third Parties oder sonstige Instanzen, die Garantien geben. Vertrauen in den Handelspartner spielt keine Rolle mehr, man kann sich voll auf die Daten der Blockchain verlassen.

Nachteile Blockchain:

  • Mit jedem Block wächst die Blockchain und damit der Speicheraufwand. Würden Daten im Terabyte-Bereich anfallen, müssten diese auf jedem Knoten im Netzwerk abgespeichert werden, was kaum realistisch ist, zumal die Internet-Verbindung extrem stark belastet würde. Es gilt also genau durchzuspielen, welche Transaktionsszenarien sich abbilden lassen und welche nicht.

  • Blockchain-Technologie ist nicht einfach in bestehende IT-Landschaften einzubinden, insbesondere wenn viele Legacy-Anwendungen laufen. Deshalb ist sie eine echte Herausforderung für IT-Abteilungen.

  • Die Anwender könnten sich mit der neuen Technologie zunächst schwertun. Ein ausgefeiltes Change Management ist anzuraten, was Kosten nach sich ziehen dürfte.

  • Was passiert, wenn keine Einigkeit unter den Peers herrscht und die einen ein Software-Update ablehnen, während die anderen es befürworten? Im Extremfall spaltet sich die Blockchain und es entstehen zwei unabhängige neue Blockchains mit derselben Historie.

  • Hunderprozentig manipulationssicher ist auch die Blockchain nicht. Schafft es ein Teilnehmer, mehr als die Hälfte der Teilnehmerknoten zu kontrollieren (was de facto nie vorkommt vorkommt), kann er theoretisch die Transaktionshistorie verändern.

  • Die Performance einer Blockchain kommt nicht im Entferntesten an die einer zentralen Datenbank heran. Die Verifikation der Transaktionen und deren Synchronisation brauchen Zeit. Außerdem müssen Transaktionen im Netz von jedem Knoten unabhängig verarbeitet werden.

  • Transparenz ist mit der Blockchain eigentlich gewünscht, aber der Schuss kann auch nach hinten losgehen, weil auch andere Einsicht in vergangene und manchmal auch kommende Transaktionen Einsicht nehmen können.

Interessanter Artikel, viel davon immer mal wieder aufgeschnappt, aber nie richtig eingetaucht. Auch VIPs Zusätze sind hilfreich. Danke dafür!

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@Kosmos

Gern geschehen… :wink:
Mir ist zu der Thematik, der neuen Technologie im Gesundheitswesen, grade noch was eingefallen! Ich denke, es kann sich hier noch jeder dran erinnern, wie in unserem langjährigen Gesundheitssystem, die neue Versichertenkarte der KKs / EKs mit ihren gespeicherten Inhalten, eingeführt werden sollte!? Und wie lange es dann tatsächlich gedauert hatte, bis die finale Ausführung an die deutschen Bürger versendet wurde??
Wenn ich mir den ganzen Hickhack durch sämtliche Instanzen und Diskussionen, Änderungen, Anpassungen, für die Einführung einer vollständig anderen Technologie ausmale…?!?
Wenn sich das übertragen auf Blockchain-Tech, genau so ewig und kompliziert dahinzieht, wird die Blockchain garantiert schon wieder outdated sein, wenn uns dann diese administrative Verwaltung als Kranker oder Gesunder zur Verfügung steht ! :wink: :upside_down_face:

@VIP Hast du dich eigt. auch mit Kryptowährungen auseinandergesetzt oder vllt. sogar investiert?

Sollten andere Erfahrungen haben, schreibt auch gerne. :slight_smile:

Sagen wir mal so…in Berührung kam ich das erste Mal Ende 2008 / Anfang 2009 mit dem Gedönse. Damals, vor der offiziellen Freigabe des BTC, hat man sehr oft welche geschenkt bekommen, als Prämie erhalten etc.
Ende 2009 hatte ich dadurch ca. 1,38 BTC im Wallet, ohne etwas dafür bezahlt zu haben oder ähnliches (Werbegeschenke halt)
Vielleicht glaubt es keiner, mir egal, aber ich habe dann Weihnachten 2009 und danach die Coins in kleinen Happen verschenkt…an Kumpels, Kollegen - quasi an die, welche sich für Crypto interessierten! Gemacht hatte ich das, weil ich damals keinen Plan hatte, was ich damit sollte? Der Wert zu Anfang war ja unterirdisch, die möglichen Einsatz-Szenarien ebenfalls - hat bei mir keine Initialzündung ausgelöst!! :roll_eyes:
Hatte damals auch einfach null Zeit mich damit zu beschäftigen, der Sinn war noch nicht ganz klar, deswegen auch verschenkt !!!
Ich glaube, der BTC Betrag von damals, wären heute knapp 54.000 Euro… Frag nur nicht jetzt, ob ich es bereue! :sob: :triumph: