Argentinisches Gericht weist Google an, auf Android-Geräten installierte Magis-IPTV-App zu „deinstallieren“!
Die jüngsten Entwicklungen im laufenden Kampf gegen den IPTV-Piratendienst MagisTV offenbaren einen beispiellosen Schritt eines argentinischen Gerichts. Zusätzlich zur Sperrung von 69 mit dem Dienst verbundenen Domains hat das Gericht Google angewiesen, Magis TV-Apps „sofort von Android-Geräten zu deinstallieren“. Diese Maßnahme zielt auf Apps ab, die Benutzer seitlich geladen haben, da MagisTV nicht im offiziellen Google Play Store verfügbar ist.
In Anweisungen an Google sagt Richter Rossignoli, dass das Unternehmen „die notwendigen technischen Mittel ergreifen muss, um sofort von Android-Systemen, die IP-Adressen des Hoheitsgebietes der Argentinischen Republik nutzen, die benannte IPTV-App von MagisTV remote zu deinstallieren!
Google selber prüft diese juristische Anweisung intern und macht dazu momentan keine öffentlichen Aussagen…
In seinem Kommentar zu den Anweisungen an Google räumt der verantwortliche argentinische Staatsanwalt Musso ein, dass „so etwas noch nie zuvor gemacht wurde“, verteidigt die beispiellose Maßnahme jedoch als absolut notwendig.
Sollte es wirklich dazu kommen, dass Google den gerichtlichen Anweisungen folgt, hätte dies zur Folge, dass Rechteinhaber in anderen Ländern auf sämtlichen Kontinenten, diesem Beispiel lawinenartig folgen werden!
Das Betriebssystem-Hersteller immer in laufende Benutzersysteme eingreifen (z.B. mit Updates), ist ja selbstverständlich. Das sie aber auf Grund zivilrechtlicher Streitigkeiten aktiv installierte Applikationen, wieder ohne Nachfrage deinstallieren, halte ich für eine gruselige Vorstellung!!
Ist das denn überhaupt so einfach möglich, dass google installierte apps von geräten entfernt? Wäre vermutlich auch rechtlich in vielen Staaten eher dünnes Eis.
Technisch ohne weiteres machbar. Das würden die im Zuge eines System-Updates, beschränkt auf die IP-Adressen im Hoheitsgebiet der Argentinischen Republik, durchführen können. Da wird dann eine Deinstallationsroutine mit integriert…diese gibt einen Dateinamen (magis_mobile_v6.5.2.apk) und die folgenden Hashwerte an:
Auf jeden Fall eine krasse Nummer. Das stellt ein Stück weit die Eigentumsrechte, die man durch Kauf an einem Smartphone erwirbt in Frage. Nach meinem Rechtsverständnis geht das gar nicht.
Könnte die App zur Umgehung bei der installation nicht einfach zufällig umbenannt werden, so dass Google sie nicht mehr so einfach identifizieren kann?
Ich kenne die App nicht intern und weiß nicht, ob diese danach noch anständig funktioniert??
Aber auf eine solche Lösung werden die Devs nach erfolgreicher Löschung durch Guuble, dann auch selber kommen…
Klar kann mir auch vorstellen dass so etwas technische Probleme mit sich bringt (und auch für die Sicherheit der Nutzer wenn man das ein bisschen weiter spinnt).
Habe aber die Hoffnung, dass solche staatlichen Ambitionen technisch umgangen werden.
Am Ende haben wir sonst einen familienfreundlichen KI-PC der uns vorgibt was man mit ihm machen darf und was nicht. Geprüft durch Google und co nach Disneystandards
