Fraudsters: „Ebola“ zeigt sich vor Bad Kreuznacher Landgericht geständig

Ich habe ja Folgendes gehört:

Fraudsters hat seinen Betrieb nicht aus unbekannten Gründen eingestellt, die meisten Domains wurden abused. Außerdem haben sie permanent DDoS von ElCapawn bekommen, weswegen sie wochenlang offline waren, wahrscheinlich (strafrechtlich gesehen) zu ihrem Glück!

Letztlich sollen sie von Cloudflare gekickt worden sein, weil sie zur Bezahlung eine gefakte Kreditkarte benutzt haben. Das war dann deren Tod.

Baba NAx hat hier im Thread kommentiert. Das stimmt auch so, was er schreibt, aber er schreibt von sich selbst in der dritten Person. Das ist SoSa. SoSa feiert sich selbst, dass er nicht gebusted wurde, was eher daran lag, weil er aus dem Team geflogen ist, weil er das Board hat DDoS lassen, wenn ihm etwas nicht gepasst hat. Das zumindest habe ich gut informierten Quellen entnommen. :wink:

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https://www.volksfreund.de/region/rheinland-pfalz/online-plattform-fraudsters-plaedoyers-und-urteil-erwartet_aid-49306943

FRAUDSTERS - URTEIL GESPROCHEN

02.03.2020

Rund ein Jahr nach dem Ende der Plattform „Fraudsters“ ist ein Administrator dieses Internet-Marktplatzes für illegale Waren verurteilt worden. Das Landgericht Bad Kreuznach schickt den 34-Jährigen für 6 Jahre und 8 Monate hinter Gitter. Es befand den im Sommer 2019 im schleswig-holsteinischen Pinneberg festgenommenen Mann der Bildung einer kriminellen Vereinigung und der Beihilfe zu auf der Plattform begangenen Hunderten Straftaten für schuldig, wie etwa Geldfälschung, -wäsche, Datenhehlerei und unerlaubter Handel mit Betäubungsmitteln. Das Gericht ordnete zudem an, dass der drogenabhängige 34-Jährige in eine Entziehungsanstalt muss. Außerdem werden 8250 Euro aus seinem Vermögen eingezogen. (aio/lrs)

Der Großteil der für die Plattform Verantwortlichen ist nach wie vor nicht bekannt.

Der nun verurteilte 34-Jährige soll kurz nach der Gründung der Plattform im März 2016 zu dem Kreis dazugestoßen sein und war als Administrator dafür verantwortlich, dass in dem Forum die Regeln eingehalten werden. Der Vorsitzende Richter Folkmar Broszukat betonte, der Angeklagte habe einen „maßgeblichen Beitrag“ geleistet.

Die Staatsanwaltschaft hatte sieben Jahre für den geständigen Angeklagten gefordert, die Verteidigung hatte sich für eine Freiheitsstrafe von sechseinhalb Jahren ausgesprochen.

Mit Blick auf den in Bad Kreuznach verurteilten 34-Jährigen sagte Richter Broszukat, er habe lange im Leben nicht recht Fuß fassen können, habe Drogen konsumiert und sei ein „Gamer“ gewesen, habe Stunden mit Computerspielen verbracht. Dann habe er das Angebot bekommen, Administrator bei „Fraudsters“ zu werden. Er habe sich geehrt gefühlt und sei plötzlich inmitten einer kriminellen Vereinigung gewesen, „die ein relativ großes Rad gedreht hat“.

Die Staatsanwaltschaft sprach von 1570 Fällen von Straftaten, die nachweislich über das „Fraudsters“-Forum zwischen März 2016 und April 2019 gelaufen seien. Dann ging die Plattform vermutlich nach einer technischen Attacke eines Konkurrenten offline. Diese 1570 Fälle seien vermutlich nur „die Spitze des Eisbergs“. Auf die Zahl war die Anklage unter anderem nach Auswertung von Käuferbewertungen gekommen. Weitere 108 Fälle hätten Ermittlungen in Parallelverfahren zu Tage gefördert.

Dass die Strafe nicht noch höher ausfiel, begründete Richter Broszukat damit, dass der 34-Jährige keine besonders kriminelle Vorgeschichte habe und nach „dem ersten Mal“ durchaus noch eine Chance gewährt werden solle. Sein umfassendes Geständnis habe eine aufwendige Beweisaufnahme erspart.

Dass der Mann in Bad Kreuznach vor Gericht stand, lag daran, dass über „Fraudsters“ gehandelte Waren auch an Packstationen in der Stadt geliefert worden waren. Dass zeige die Entgrenztheit des Internets, sagte Broszukat. Der Schlag von Ermittlern gegen „Fraudsters“ und dort aktive Shops sei ein schöner Erfolg, doch das Darknet werde weitere Foren und Taten hervorbringen. „Die Möglichkeiten, die das Internet bietet, sind nahezu unendlich.“

Da bin ich ja mal gespannt, wie umfassend das war - in Bezug auf die Flüchtigen! Aber was für eine Wurst…rein äußerlich :joy:
Mitlerweile könnte man davon ausgehen, dass er von vorne rein als „Bauernopfer“ eingeplant war in dem ganzen Konstrukt! :thinking:

Ja, sein Nick wäre passender gewesen, wenn er sich Rampensau genannt hätte :rofl:
Fast wie in der Musikindustrie. Stell die Leute für ein Taschengeld auf die Bühne - das richtige Geld wird dahinter verdient. :wink:

Schach - das Spiel der Könige.
Gib einem Bauern ein bißchen Macht und er wird denken, er wäre jetzt auch einer :wink:

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Ich denke auch…quasi sowas wie:

Deutschland sucht den:

  • Super Fraudler
  • Darknet Star

oder auch:

Germanys next:

  • Top Fraudler
  • Happy Crimenetworker

etc. pp. :rofl: :ok_hand:

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Hätte er mal lieber seinen eigenen Szene-Guide richtig angewendet :rofl:
https://www.docdroid.net/kEUbDsv/szene-guide-20-by-ebola.pdf

Es war zwar ein „böses“ Board, aber eins muß man ihm wohl zugute halten:

Es war immer relativ transparent und er als Admin hat eine gewisse (Rest-) Anständigkeit besessen, nicht alles dafür zu tun, davonzukommen. Die richtig bösen Jungs werden dazu wohl nur sagen, daß er für diese böse Welt einfach viel zu lieb war :wink:

Ebola Statement zu off

Fast 7 Jahre ist auf jeden Fall ne Hausnummer… Dafür das er geständig war, zur Aufklärung beigetragen hat, vorher noch nicht strafrechtlich großartig in Erscheinung getreten ist und das ganze garniert mit der Begründung das er noch ne Chance bekommen sollte, zeigt dieses Urteil dass der Rechtsstaat mittlerweile die Fraud-Szene als eine ausufernde, ernstzunehmende Bedrohung sieht. Wo vorallem solche Foren wie Fraudsters oder CNW einen erheblichen Anteil dazu beitragen, bzw. beigetragen haben.

Vor paar Jahren war Fraud auf geheime Foren beschränkt und nur für absolute Insider gedacht. Aber mittlerweile kann jeder Depp im Clearweb für 200 Euro knallharte Tutorials inklusive der benötigten Kreditkarten-, Banking- und Accountdaten (Amazon, Paypal etc) erwerben, mit denen man mit Betrügereien aller Art in der Woche mehr verdient, als viele rechtschaffenden Arbeitnehmer im ganzen Jahr.

Und nebenbei kannste dann auch noch völlig problemlos Drogen, verbotene Medikamente und was weiß ich dort erwerben. Und für das ganze muss man noch nichtmal ins Darknet… Die Fraudster-Szene ist bei Otto-Normalbürger durch diese Foren angekommen. Früher ham sich Klaus und Uschi bei Sitzblockaden, unangemeldeten Demos, hier und da paar Steine werfen und Schwarzfahren ihren Kick geholt. Jetzt ist der Kick, mal paar Betrügereien zu machen, es wird einem ja so einfach wie möglich gemacht. Scheiß auf den großen Gewinn im Lotto, bei Gewinnspielen oder Sportwetten auf dem du dein Leben lang warten muss, gewinne sofort und werde zum Betrüger… Alles was du dafür brauchst ist ein normaler Browser und 200 Euro in BTC. Man bekommt dafür eine unglaublich große Auswahl an funktionierenden Betrugsmöglichkeiten (Tutorials).

Phising, Carding, Filling, Spamming ist mittlerweile die populärste Art, gegen das Gesetz zu verstoßen. Für die Anbieter dieser Fraud-Methoden ist das auch noch unaufhörlich lukrativ. Weil immer mehr Menschen dahinter kommen, wie einfach es doch sein kann, ohne Arbeit Geld zu verdienen. Bei dem einen mehr, beim anderen weniger Lange.

Auf diese Tatsache setzt meiner Meinung dieses doch recht hohe Urteil an… Bekämpfe es mit der Härte des Gestztes vor Gericht, wenn man es sonst nicht unterbinden kann. Der Staat ist machtlos und sieht nur darin ein Abrschreckungeffekt.

Thats Internet… Ort der Sünden

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Das die komplette Ermittlung und die anschliessende Verhandlung für ihn aussichtslos, in jeglicher Beziehung war, wusste sein Anwalt auch…deswegen war ja die Forderung seinerseits 6,5 Jahre als angemessen anzusehen beim Plädoyer!
Das ganze lief ja von vornerein in die Richtung „organisierte Kriminalität“ / „Bildung einer kriminellen Vereinigung“! Dann werden natürlich auch ganz andere Maßstäbe bei der Wertung der Taten und dem Urteil angesetzt. Der Anwalt hat es wohl auch so geahnt, deswegen sein schon hochgegriffener Vorschlag…Seine „Kollegen“, die ihre Beine in die Hand genommen haben, wußten das ebenfalls! :wink:

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Sein Glück ist, dass die Therapie schon fest im Urteil ist… Da geht er spätestens zum 2/3 Zeitpunkt auf Threapie, macht das ein halbes Jahr und dann ist er nach nichtmal 4 Jahren auf Bewährung wieder draußen.

:joy:
Besser ist das!
Man findet immer einen Trottel, der das aussitzt. :sunglasses:

Wenn man mal bedenkt, wie viele klappernd auf Plätze warten, dann ist das gebuchte Gesamtpaket eigentlich das Beste, was ihm passieren konnte. :wink:
Die Zeche für die Party zahlt der Steuerzahler und wenn er rauskommt, geht es meist von vorne los.
Funktionierender Rechtsstaat. Wenn er noch dran denkt, daß so mancher Top-Manager ebenfalls locker ein paar Jahre abbrummt, muß er sich für seinen Kleinkram noch nichtmal schämen. Schließlich hat er deutsche Bundebürger nicht - und sogar noch mit Ansage - um zig Millionen beschissen. :wink:

WiWo schrieb

Es ist zwar nicht das erste Mal, dass Cyberkriminelle zu so langen Haftstrafen verurteilt wurden. Aber meist handelte es sich dabei um Verfahren, bei denen die Täter beispielsweise konkret für Drogenhandel übers Netz verurteilt wurden und nicht in erster Linie für den Betrieb einer Handelsplattform. Genau das aber ist hier passiert. Und das ist ein Warnsignal an die Techies unter den Cyberkriminellen: Auch wer „nur“ die Rechner steuert, macht sich der Beihilfe zu Hunderten auf der Plattform begangenen Straftaten schuldig.

Fraudsters war auch eines der Angebote, die im Cyberbunker gehostet waren, jenem Rechenzentrum bei Traben-Trarbach, das Sie und das rheinland-pfälzische Landeskriminalamt im vergangenen September haben auffliegen lassen.
Hat das Urteil gegen Fraudsters auch Bedeutung für Ihre Ermittlungen gegen die Betreiber des Cyberbunkers?

Zunächst einmal sind beides ganz unterschiedliche Verfahren. Aber es ist ein gutes Zeichen, dass wir nun schon mal ein Gerichtsurteil haben, das besagt, dass es sich bei den Dingen, die bei Fraudsters passiert sind, um Straftaten handelt. Und zwar um erhebliche, wie das Strafmaß zeigt.

Ja, wie interessant, darüber mal nachzudenken:
Wer als Betreiber für jede Straftat verantwortlich gemacht wird, die über dessen Board begangen wurde - wie ist es denn dann rechtlich zu beurteilen, wenn ein „Betreiber“ eines RZs hunderte von Servern zur Verfügung gestellt hat, über die jahrelang und „wohlwissend“ hunderte von Boards und Seiten voll mit kriminellen Inhalten gelaufen sind und er sich dann einfach kackfrech auf das Telemediengesetzt beruft? :thinking:

Wer hat denn da gepennt? Und warum überhaupt? :thinking:

Skandal! Verkehrte Welt! :upside_down_face:

Rechtsstaat halt - der regelt alles! :rofl: