Faeser will IP-Adressen, aber keine Vorratsdatenspeicherung

Und das ist ja genau der Knackpunkt! Wenn schon offiziell Ermittlungen laufen, kann doch durch richterlichen Beschluss eine Telekommunikationsüberwachung (nicht Quellen-TKÜ) angeordnet werden, bei welcher der ISP involviert ist…dann erübrigt sich die Sache mit der IP ganz schnell! :wink:

Damit hast du natürlich Recht. Allerdings liefert dein Kommentar keine Antwort, auf die frage, wie man ihm die Ip zuordnen konnte, wenn doch keine Vorratsdatenspeicherung aktiv betrieben wird. Denn erst durch die Zuordnung kann ja auch eine Überwachung gestartet werden. Was ich sagen will ist, dass es eine Vorratsdatenspeicherung in kleinem Maß,auf freiwilliger Basis gibt ,nur ist mir nix über die Dauer bekannt.

Die Telekommunikationsüberwachung würde ja auch erst 2017 eingeführt, meines Wissens nach.

Das passiert schon alleine aus der Tatsache, weil IP-Adressen ein bestimmtes Schema in der Netzwerktechnik abbilden:

  • 155.161.xx.xx – Diese erste Hälfte der IP-Adresse identifiziert dein Netzwerk. Sie kann sich auf einen Internetprovider oder sogar auf eine breitere Gruppe von Geräten beziehen, je nach deinem Standort.
  • xx.xx.154.192 – Die zweite Hälfte der IP-Adresse identifiziert deinen Host und jedes Gerät in deinem Netzwerk. Nicht alle Geräte in deinem lokalen Netzwerk werden die gleiche IP-Adresse haben.

Der weitaus wichtigere Aspekt in deinem Fall, wäre die Zuteilung der dynamischen IPs an den Router des Anschlusses deines Bekannten:

Dynamische IP-adressen werden in der Regel über DHCP ( Dynamic Host Configuration Protocol) verteilt.

Warum DHCP?
Um ein Netzwerk per TCP/IP aufzubauen ist es notwendig an jedem Host eine IP-Konfiguration vorzunehmen. Für ein TCP/IP-Netzwerk müssen folgende Einstellungen an jedem Host vorgenommen werden:

  • Vergabe einer eindeutigen IP-Adresse
  • Zuweisen einer Subnetzmaske (Subnetmask)
  • Zuweisen des zuständigen Default- bzw. Standard-Gateways
  • Zuweisen des zuständigen DNS-Servers

Bei der Größe der Netze beim Provider, war für die manuelle Verwaltung und Konfiguration sehr viel Planungs- und Arbeitszeit notwendig. Um für die Betreiber der immer größer werdenden Netze eine Erleichterung zu verschaffen wurde DHCP entwickelt.
Mit DHCP kann jeder IP-Host (ROUTER) die IP-Adresskonfiguration von einem DHCP-Server anfordern und sich selber automatisch konfigurieren. So müssen IP-Adressen nicht mehr manuell verwaltet und zugewiesen werden vom Provider.

Das bedeutet, dass der Router deines Bekannten sich die dynamischen IPs selber beschafft hat!! Dafür muss der Host natürlich vorher dem DHCP-Server bekannt sein, damit die IPs auch an die richtige Anforderungsadresse gesendet werden!!

Die Funktionsweise von DHCP entspricht der Client-Server-Architektur. Der DHCP-Client fragt beim DHCP-Server nach einer IP-Konfiguration. Der DHCP-Server verfügt über einen Pool von IP-Adressen, die er den DHCP-Clients zuteilen kann. Bei größeren Netzen muss der DHCP-Server zudem wissen, welche Subnetze und Standard-Gateways es gibt.
Wird ein Host mit einem aktivierten DHCP-Client gestartet, wird ein funktional eingeschränkter Modus des TCP/IP-Stacks gefahren. Dieser hat keine gültige IP-Adresse, keine Subnetzmaske und kein Standard-Gateway. Das einzige, was der Client machen kann, ist IP-Broadcasts verschicken.

Deine sogenannte „freiwillige Vorratsdatenspeicherung“ sind einzig und alleine die LOG-Dateien auf dem DHCP-Server, welche aber technisch notwendig sind, damit dieses Protokoll überhaupt funktioniert.
Auch wenn die IP-Leasetime des Providers 24 Std. beträgt, werden diese LOGs um einiges länger gespeichert u.a. zur allgemeinen Routing-Analyse im Internet (z.B. um Routing-Fehler zu vermeiden, zur Ermittlung der kürzesten / schnellsten Verbindungen zw. den Knoten etc. pp.)

Das Ganze ist also keine Verschwörung / Überwachung oder Hexerei, sondern einfach die Technologie, die hinter der dynamischen IP-Vergabe steckt :bangbang:

Wenn sich also die Behörde an diesen LOGs bedient…trallala! :wink:

Dank dir für deine mühe. Sry falls ich so rüber kam als würde ich von einer verschwörung ausgehen.
Dass das keine ist ist mir schon klar und dass das ganze technisch bedingt ist auch.
Mein Unverständnis beruht eher darauf, dass ständig nach der Vorratsdatenspeicherung geschriehen wird, obwohl doch aktuell alle möglichkeiten vorhanden sind.
Die von dir genannten Logo-Daten entsprechen doch einer Vorratsdatenspeicherung im allgemeinen und vorallem da sich dadurch ja auch dynamische IP’s zuordnen lassen.
Sollte ich dich falsch verstanden haben, liegt es daran, dass ich erhebliche Schwierigkeiten habe mit dem ganzen Netzwerkthema.
Habe deinen Kommentar mehrmals gelesen und er macht mich einfach nur müde😂 was nichts mit der Qualität zutun hat

Müde bist du, geh zur Ruh, schließe deinen Router zu! :rofl:

Der BfDI hat die Vorratsdatenspeicherung, wie folgt definiert:

Die sogenannte Vorratsdatenspeicherung verpflichtet Anbieter von öffentlich zugänglichen Telekommunikations- und Internetdiensten, Verkehrsdaten (d.h. Informationen, die dokumentieren, wer mit wem, wann und wie lange telefoniert oder anderweitigen Kontakt hat) über einen gesetzlich vorgegebenen Zeitraum auf Vorrat zu speichern und diese – im Bedarfsfall – Strafverfolgungsbehörden, Nachrichtendiensten oder mit Aufgaben der Gefahrenabwehr betrauten Behörden zur Verfügung zu stellen.

Wie man unschwer erkennen kann, fordert der Gesetzgeber halt einige Parameter mehr ein, bei diesem Vorhaben, als die Provider momentan offiziell liefern!

Andererseits muss man aber auch wissen, dass die Vorratsdatenspeicherung immer noch faktisch im aktuellen Telekommunikationsgesetz (TKG) vorhanden ist :bangbang:

Oder wie sollte man sonst den § 176 Pflichten zur Speicherung von Verkehrsdaten und folgende erklären :interrobang:

Siehe → https://www.gesetze-im-internet.de/tkg_2021/__176.html

Ein Schelm, der dabei böses denkt! :joy:

Es gibt Unmengen von Gesetzen die zum Teil noch Passagen beinhalten die ungültig, veraltet oder außer Kraft sind. Das hat nichts zu bedeuten.

Ja, inhaltlich fordert der Gesetzgeber mehr Infos als aktuell auf freiwilliger Basis gespeichert wird. Mir geht’s ja genau darum was aktuell ohne die VDS gespeichert wird. Nach welchen Vorgaben, in welchem Zeitraum usw.
Verstoßen die ISPs damit nicht gegen das EUGH-Urteil zur VDS?

Ach , ich habe gar keinen Router in Betrieb :wink: habe ja nichtmal mehr einen stationären Inet-anschluss