popcorn4ever
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Popcorn4ever: Neuer Fork von Popcorn Time in den Startlöchern

Popcorn4ever erlaubt den Konsum von TV-Serien, Pornos und Spielfilmen über Sharehoster und BitTorrent. Künftig soll auch Musik darüber konsumiert werden.

Zwei deutsche Entwickler haben kürzlich unter Popcorn4ever.to einen eigenen Fork veröffentlicht. Neu bei dieser Abwandlung von Popcorn Time ist der Konsum von Filmen per Sharehoster und das Angebot von pornografischen Werken. Die Webseite sieht aber wie eine 100%ige Kopie des Originals aus.

Neben dem ausführbaren Programm für Windows, Mac OS X und Android ist auch der Quellcode unter popcorn4ever.to verfügbar. Mithilfe des eigenen NeoLoaders können neben Torrents auch Sharehoster zum Betrachten der Filme benutzt werden. Momentan besteht nach eigenen Angaben die Möglichkeit, für den Konsum der Filme über 54 verschiedene Sharehoster in Anspruch zu nehmen. Darunter befinden sich auch bekannte Anbieter wie Uploaded.net oder RapidGator. „Die Hoster müssen dazu kein Streaming auf ihrer Webseite für ihre User unterstützen. Sie müssen nur auf HTTP Range Requests korrekt antworten. Weiterhin sollte die Datei nicht gepackt sein, damit der Stream sofort starten kann und seeken verfügbar ist“, schrieb uns das Team von Popcorn4Ever.

Künftig soll dem Angebot weiterer Content wie zum Beispiel Musik oder sonstige Filme hinzugefügt werden. „Unser langfristiger Plan ist es, all diesen Content dann in unserem eigenen Kademlia Netzwerk zu speichern. Dadurch wird sichergestellt, dass selbst falls einige große Torrent- oder DDL-Seiten down sind, aller Content weiterhin in unserem Client verfügbar ist. Daher stammt auch die Idee zum „4Ever“ im Namen für unseren Client.

Kein VPN für Popcorn4Ever geplant!

Im Gegensatz zu Popcorn Time ist leider kein Einbau eines VPN zur Verschleierung der IP-Adresse der Nutzer geplant. Bei P2P-Transfers besteht in Deutschland ohne Verschleierung des Anschlusses allerdings erhöhte Abmahngefahr, das gilt auch für manche Pornos und künftig für Musiktitel, die per P2P konsumiert werden. Den Einbau eines VPN in die Software hat man aktuell „auch nicht vor, da ein VPN als Teil des Betriebssystems oder 3rd Party Software problemlos nutzbar ist.“ Von daher werden die Nutzer in der Pflicht sein, selbst für ihre eigene Sicherheit zu sorgen. Entweder das oder einige Abmahkanzleien werden dadurch zusätzliche Aufträge erhalten. Die Anbieter des Klons sparen damit natürlich auch einiges an Kosten. Kein VPN-Anbieter wird bei einem solchen Datenaufkommen wie Filmen seine Dienste dauerhaft kostenlos zur Verfügung stellen.

Weiterhin werden wir, wie schon erwähnt, in der nächsten Version dem User beim Start explizit die Möglichkeit geben zwischen Torrent, Hoster und beidem zu wählen. Unser Client wird dann automatisch nur Streams anzeigen und abspielen, die von dieser Quelle stammen.“ Momentan stammen alle XXX-Files von Sharehostern, und ale Filme und TV-Serien werden via BitTorrent bezogen.

Das Backend für die Hoster- und Torrent-Downloads ist der hauseigene Client NeoLoader. Dieser unterstützt weiterhin auch noch ed2k und ein eigenes anonymisiertes Netzwerk, was jedoch von Popcorn4Ever beides derzeit nicht verwendet wird. Das anonyme Netzwerk würde aufgrund der noch sehr geringen Userzahl des NeoLoaders aktuell leider keinen Mehrwert bieten. Weitere Informationen zum Neoloader sind übrigens unter www.neoloader.com verfügbar. Jegliches Feedback kann man im Forum des Clients unter board.neoloader.com hinterlassen.

Sharehoster kontra Streaming: Keine Maßnahmen erwartet

Die Popcorn4ever-Entwickler David und Ekliptor glauben, die Erfahrung mit Download Clients wie dem JDownloader habe gezeigt, dass die Sharehoster abgesehen von Captchas oder Traffic Limits keine weiteren Maßnahmen ergreifen. „Letztlich wollen sie Premium Accounts verkaufen und es ist ihnen egal wie dieser Premium Traffic dann verwendet wird.

Tarnkappe.info

Lars Sobiraj

Über

Lars Sobiraj fing im Jahr 2000 an, als Quereinsteiger für verschiedene Computerzeitschriften tätig zu sein. 2006 kamen neben gulli.com noch zahlreiche andere Online-Magazine dazu. Er ist der Gründer von Tarnkappe.info. Außerdem brachte Ghandy, wie er sich in der Szene nennt, seit 2014 an verschiedenen Hochschulen und Fortbildungseinrichtungen den Teilnehmern bei, wie das Internet funktioniert.