Orlando
Foto: Activedia (pixabay)

Orlando: Angehörige des Massakers verklagen Facebook & Co.

Orlando: Angehörige des Massakers vom 12. Juni wollen Facebook, Google und Twitter verklagen. Sie hätten zu wenig gegen die Propaganda des IS unternommen.

Weil die Terror-Organisation Islamischer Staat (IS) auf Facebook, Twitter und YouTube seine Propaganda verbreiten konnte, wollen drei US-Familien die Internetkonzerne verklagen. Sie haben Angehörige bei den Anschlägen in Orlando verloren. Sie verlangen eine Entschädigung und werfen den Unternehmen Fehlverhalten im Kampf gegen Propaganda vor. Facebook bezeichnet sich in einer ersten Stellungnahme als unschuldig.

Orlando: Angehörige gehen gegen soziale Netzwerke vor

Drei US-Familien werfen den Konzernen vor, dem IS „wissentlich und ohne Rücksichtnahme“ Tür und Tor offen gelassen zu haben, um die Verbreitung von Propaganda zur Rekrutierung von Dschihadisten und der Geldbeschaffung zu ermöglichen. Diese Form der Unterstützung habe den Aufstieg des IS gefördert und diesen in die Lage versetzt, zahlreiche terroristische Anschläge zu verüben. Die Kläger verlangen Schadensersatz. Zögerliches Verhalten der Internetkonzerne habe den Weg für die Terrorristen geebnet zahlreiche Anschläge durchzuführen. Die Kläger erwarten von den drei Sozialen Netzwerken, künftig entsprechende Propaganda schleunigst zu löschen.

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Foto: Jonathunder – Eigenes Werk, GFDL 1.2

Ähnliche Klage zuvor gescheitert

Facebook sieht sich unschuldig, die derzeitigen Standards des Unternehmens würden keine terroristischen Aussagen dulden. Entdecke man entsprechende Accounts, verschwinden diese in Kürze von der Bildfläche. Der Mikroblogging-Dienst Twitter lehnte eine Stellungnahme ab, die Antwort von Google lässt noch auf sich warten. Eigenen Zahlen zufolge löschte beispielsweise Twitter 2015 rund 360.000 Accounts wegen Terrorunterstützung. In der Vergangenheit wurde eine vergleichbare Klage von Familien zweier IS-Opfer in Jordanien nach Angaben der Nachrichtenagentur AP abgewiesen. Der Ausgang der neuen Verfahren ist ungewiss.

49 Tote durch Attentat

Am 12. Juni 2016 tötete der 29-jährige Omar Mateenin 49 Besucher eines LGBT-Clubs in Orlando im US-Bundesstaat Florida. Weitere 53 Menschen wurden dabei verletzt. Der Attentäter bekannte sich zur Terrormiliz „Islamischer Staat“.

Tarnkappe.info