netzsperren, the pirate bay
Bild Wrote (CC BY 2.0)

Österreich: Illegale Seiten müssen gesperrt werden

Netzsperren: Neben The Pirate Bay müssen die österreichischen Internetanbieter ab 1. August auch Streamingseiten wie Kinox.to oder Movie4k.to sperren.

Thema Netzsperren: Neben The Pirate Bay müssen diverse österreichische Internetanbieter ab 1. August den Zugang zu illegalen Streamingseiten wie Kinox.to oder Movie4k.to unmöglich machen. Entsprechende Schreiben mit der Forderung nach Netzsperren gingen bei A1 und beispielsweise der UPC Austria GmbH am Montag ein.

Die Forderung stellten Rechteinhaber wie Allegro Film, Wega Film und Epo-Film. Sie wollen damit die ungehinderte illegale Verbreitung ihrer Werke verhindern.

Der Oberste Gerichtshof stellte letzte Woche fest, dass Netzsperren durchgeführt werden müssen, sofern auf den entsprechenden Portalen Urheberrechtsverletzungen stattfinden. Das gilt sogar für solche IP-Adressen von Angeboten, die bereits offline sind. Österreichische Internetanbieter befürchten regelrechte „Sperrfriedhöfe“, weil diese Blockaden nicht automatisch nach einer gewissen Frist aufgehoben werden. Auch sei es nach Ansicht der Provider sinnvoller die Forderungen der Rechteinhaber vorher gerichtlich klären zu lassen. Laut dem Urteil des Obersten Gerichtshofes ist dies allerdings nicht notwendig.

Das Justizministerium in Wien will die Auswirkungen der Netzsperren zunächst nur beobachten. Eine Anpassung des Urheberrechts zur Klärung der Netzsperren-Thematik sei derzeit nicht geplant, hieß es aus internen Kreisen.

Netzsperren stellen für die Seitenbetreiber auch eine kostenlose Werbung dar. Von daher ist zu erwarten, dass die betroffenen Portale schon alleine aufgrund der Namensnennung enorm an Popularität gewinnen werden. Die Umgehung der Netzsperren ist zudem sehr einfach. Von daher ist ein vollumfänglicher Erfolg dieser Aktion nicht zu erwarten.

Tarnkappe.info

Lars Sobiraj

Über

Lars Sobiraj fing im Jahr 2000 an, als Quereinsteiger für verschiedene Computerzeitschriften tätig zu sein. 2006 kamen neben gulli.com noch zahlreiche andere Online-Magazine dazu. Er ist der Gründer von Tarnkappe.info. Außerdem brachte Ghandy, wie er sich in der Szene nennt, seit 2014 an verschiedenen Hochschulen und Fortbildungseinrichtungen den Teilnehmern bei, wie das Internet funktioniert.