CCC, Zensur, censored, t-mobile
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Netzsperren: Webseite des CCC in Großbritannien gesperrt

Mehrere Internetanbieter wurden in Großbritannien angehalten, Seiten des CCC zu sperren. Einigen verwehrt man den Zugang zur Seite des 31C3.

Mehrere Internetanbieter wurden in Großbritannien angehalten, Webseiten des CCC zu sperren. Britische Vodafone-Kunden können auch die Seiten des diesjährigen Chaos Communication Congress (31C3) nicht erreichen. Im Anbetracht des laufenden Ticketverkaufs ist die Sperre für den CCC sehr ärgerlich.

Webseite vom CCC gesperrt

Die staatliche Zensur richtet sich vordergründig gegen Webseiten mit terroristischen, extremistischen oder pornographischen Inhalten. Darüber hinaus sollen die Nutzer vor positiven Berichten über Nikotin, Drogen oder Alkohol ferngehalten werden. Wieso die Webseiten vom Chaos Computer Club auf der Sperrliste gelandet sind, ist allerdings nicht nachvollziehbar.

Im Juli 2013 hatte der britische Premierminister David Cameron die Einführung einer Sperrliste für die großen britischen Internet-Anbieter eingeführt. Wer eine Umleitung (TOR, Proxy oder VPN) benutzt, kann natürlich weiterhin auf die blockierten Inhalte zugreifen. Auch eine alternative URL hilft vorübergehend gegen die Zensurmaßnahmen. So ist beispielsweise die Seite des CCC in Großbritannien über die direkte IP-Adresse erreichbar. Das allerdings wissen die wenigsten Nutzer.

Der CCC frotzelt, möglicherweise wird ihr Verein im Nachbarland als „extremistisch“ eingestuft. Grundsätzlich ist man wegen der Sperren wenig begeistert. „Schon bei der Einführung dieser Filter war klar, dass sie missbraucht werden würden. Dass sie nun aber nicht nur den Zugang zu unserer Seite, sondern auch noch zu unseren Veranstaltungen erschweren, das schockiert selbst uns,“ schreibt Dirk Engling aka erdgeist, Sprecher des CCC.

Netzsperren zur Durchseztung politischer Interessen

Wir sehen uns leider darin bestätigt, dass Zensurinfrastruktur – ganz unabhängig vom Land, in dem sie eingesetzt wird – früher oder später auch zur Durchsetzung politischer Interessen eingesetzt wird.“ Dazu können übrigens auch die verhängten Sperren diverser BitTorrent-Portale und Streaming-Seiten gezählt werden, die in Großbritannien, Österreich, Italien und anderen Ländern gerichtlich verhängt wurden.

Wer auf die Webseiten des CCC zugreifen kann und sich für die Inhalte des nächsten Kongresses zwischen Weihnachten und Neujahr interessiert: der Fahrplan vom 31C3 wurde gerade veröffentlicht.

Bildquelle: Piotr VaGla Waglowski, thx!

Tarnkappe.info

Lars Sobiraj

Über

Lars Sobiraj fing im Jahr 2000 an, als Quereinsteiger für verschiedene Computerzeitschriften tätig zu sein. 2006 kamen neben gulli.com noch zahlreiche andere Online-Magazine dazu. Er ist der Gründer von Tarnkappe.info. Außerdem brachte Ghandy, wie er sich in der Szene nennt, seit 2014 an verschiedenen Hochschulen und Fortbildungseinrichtungen den Teilnehmern bei, wie das Internet funktioniert.