Kim Dotcom
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MEGA: Kim Dotcom ist das Geld ausgegangen, Auslieferung droht

Kim Dotcom sagte, dass ihm das Geld ausgegangen sei. Die bisherigen Kostennoten zu seiner Verteidigung belaufen sich auf 10 Mio. USD.

Gestern sagte Kim Dotcom in einer Live-Videoschaltung auf der Konferenz unBound Digital 2014, dass ihm das Geld ausgegangen sei. Dotcom twitterte heute: „Es ist offiziell, ich bin pleite.“ Der Gründer von Megaupload und MEGA hat nach eigenen Angaben alleine 10 Millionen Dollar für Anwälte ausgegeben. Er versucht weiterhin seine Auslieferung in die USA zu verhindern.

Kim Dotcom investierte 10 Millionen in Rechtsanwälte?

Diverse Ankläger in den USA werfen dem Kieler Unternehmer Kim Schmitz aka Kim Dotcom massive Copyright-Verletzungen seines Sharehosters Megaupload vor, was Anfang 2012 zu seiner Festnahme führte. Noch immer sind einige Vermögenswerte, die aus den Umsätzen von Megaupload stammen, eingefroren. Die USA haben seine Auslieferung aus Neuseeland beantragt. Die Rechtsanwälte, die ihn bislang verteidigt haben, vertreten ihn nicht mehr, nachdem ihm das Geld ausgegangen ist.

Insgesamt hat Kim Dotcom nach eigenen Angaben 10 Millionen Dollar in seine Rechtsanwaltskosten investiert. Er muss sich jetzt vielleicht selbst verteidigen. Bei der Telefonkonferenz sagt er gestern augenzwinkernd, man solle dieses Dokument als möglicherweise letztes Video von Dotcom in Freiheit festhalten. Inhaber des Megaupload-Nachfolgers MEGA ist übrigens seine Ehefrau Mona, von der er seit Mai dieses Jahres getrennt lebt.

Keine Flucht geplant

Auf Twitter gab Kim Dotcom bekannt, er habe die Miete des Anwesens bereits bis Mitte nächsten Jahres bezahlt. Von jeglichen Fluchtplänen könne keine Rede sein. Dotcom will dauerhaft in Neuseeland bleiben und geht davon aus, dass er bald vom Gericht weitere Anteile seines eingefrorenen Kapitals zugesprochen bekommt.

Auf die Frage, was er anders machen würde, könnte er die Vergangenheit ändern, sagte er, er hätte die Drohkulisse der amerikanischen Filmstudios ernster genommen. Keiner seiner damaligen Anwälte hätte ihn oder Megaupload in ernsthafter Gefahr gesehen. Die Aktivitäten des US-Justizministeriums hätten ihn komplett überrascht. Könnte er die Vergangenheit ändern, so würde er wohl einige Vorsichtsmaßnahmen treffen.

Kim Dotcom ist ein Stehaufmännchen

Die weitere Entwicklung seines Verfahrens bleibt abzuwarten. Seine Gegner haben schon häufiger geglaubt triumphieren zu können. Egal was man von ihm und seiner kaufmännischen wie auch politischen Karriere hält, so muss man ihm dennoch attestieren, dass Kim Dotcom ein Stehaufmännchen ist. Immer dann wenn man glaubte, Dotcom ist untergegangen, stand er eines Tages wider Erwarten wieder auf.

Tarnkappe.info

Lars Sobiraj

Über

Lars Sobiraj fing im Jahr 2000 an, als Quereinsteiger für verschiedene Computerzeitschriften tätig zu sein. 2006 kamen neben gulli.com noch zahlreiche andere Online-Magazine dazu. Er ist der Gründer von Tarnkappe.info. Außerdem brachte Ghandy, wie er sich in der Szene nennt, seit 2014 an verschiedenen Hochschulen und Fortbildungseinrichtungen den Teilnehmern bei, wie das Internet funktioniert.