Google verpasst seinen Mitarbeitern einen (weiteren) Maulkorb. Der Facebook CTO erklärt, warum VR-Brillen floppen und last, but not least: Apple will mehr weibliche Programmierer einstellen. Das sind aber nur ein paar der Lesetipps von heute.
Was gibt es Besseres am Sonntagmorgen, als frischen Kaffee, leckere Brötchen und ein paar gut sortierte Lesetipps?
Google verpasst Mitarbeitern einen Maulkorb
Maulkorb, oder doch keiner?
Eine Sprecherin schränkte den Maulkorb dahingehend ein, dass es primär darum ginge, niemanden mit irgendwelchen Äußerungen zu verunglimpfen. Die nach einem Jahr angepassten (eigentlich verschärften) Richtlinien wenden sich insbesondere gegen Beleidigungen von Kunden, Mitarbeitern, der Geschäftspartner und allen Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens: also irgendwie gegen jeden und alles. Also doch ein lückenloser Maulkorb, den man da den eigenen Leuten aufsetzt.
Lesetipps: Facebook versucht eigene VR-Brille zu pushen
So sucht Facebook derzeit nach Möglichkeiten, die Hardware noch preisgünstiger anzubieten. Und natürlich weiß man, dass kaum ein Spielehersteller anbeißen wird, solange dies ein Nischenmarkt bleibt. Für wenige mögliche Kunden wird kaum jemand die Entwicklungskosten übernehmen wollen, selbst wenn Facebook den Brillen eine große Zukunft vorhersagt. Hat Google nicht mal das gleiche von ihrer tragbaren Digitalkamera Google Glass gesagt? Das ist erst sieben Jahre her, trotzdem lag das Ding all die Jahre wie ein Stein im Regal…
Apple will Frauen als Coder
Trotzdem muss Apple zugeben, dass es kaum bis gar keine Frauen in IT-Konzernen bis in die Chefetage geschafft haben. Apple stellt da keine Ausnahme dar. Bei Leitungspositionen haben Frauen bis dato kaum bis gar keine Chance. Doch genügend Frauen, die über das entsprechende intellektuelle Potenzial verfügen würden, gäbe es, würde man sie nur ausreichend fördern. Nun ja, schauen wir mal, ob sich das das Ungleichgewicht in der Führungsriege wirklich irgendwann verändern, geschweige denn einpendeln wird. Wir sind da eher skeptisch, um es mal nett auszudrücken…
Lesetipps: Russisches Wahlsystem gehackt!
Dänemark muss Funkzellenabfragen wegen technischer Fehler aussetzen!

Auch was für die Lesetipps! Der Justizminister Dänemarks muss sich entschuldigen. 10.700 Gerichtsurteile müssen wegen fehlerhafter Funkzellenabfragen (FZA) überprüft werden!! Das Verfahren wird für mindestens zwei Monate auf Eis gelegt, um weitere Fehler und anfechtbare Urteile zu vermeiden. Weil die Lokalisierung von Verdächtigen falsch war, kam der Justizminister jetzt in Erklärungsnot. Der Sozialdemokrat Nick Haekkerup musste zugeben, dass dies das Vertrauen seines Volkes in das bestehende Rechtssystem erschüttern würde. Das Problem war aber wohl nicht die reine Funkzellenabfrage, sondern die Zuordnung der Telekommunikations-Daten. Die war nämlich fehlerhaft. Folglich könnten die falschen Personen aufgrund der fehlerhaften Zuordnungen verurteilt oder fälschlicherweise freigesprochen worden sein.
Das Schöne für die Polizisten: Im Gegensatz zur Stillen SMS kann der Überwachte nicht feststellen, dass man den Aufenthaltsort seines Gerätes überprüft hat. Bei der Stillen SMS gibt es immerhin unter Android noch ein paar nicht mehr aktuelle Apps, die wenigstens dabei anschlagen. Bei der Funkzellenabfrage schlägt gar nichts mehr an! Deutsche Polizisten nutzen die FZA schon mal gerne bei größeren Demos, obwohl dabei auch die Mobilfunkgeräte aller Journalisten, Touristen, Anwohner etc. erfasst werden. Rein theoretisch besteht der Richtervorbehalt. D.h. jede einzelne Abfrage müsste vorher vom zuständigen Richter genehmigt werden.
Lesetipps: Preis für ausufernde Überwachung in Dresden
Als man in Dresden im Rahmen einer Großdemo über 300.000 Geräte überwacht hat, hat man sich wohl kaum vorher die Genehmigung eingeholt. Als Dankeschön gab’s immerhin die goldene Zitrone der Datenschützer. Der sächsische Innenminister Markus Ulbig bekam als Dankeschön dafür einen Big Brother Award.
In Dänemark wurde ausnahmsweise mal die Technik zum Täter, wie die taz das Szenario sehr treffend zusammengefasst hat. Davon ablassen will man in Dänemark trotzdem nicht. Manuelle Kontrollen der Rohdaten sollen nun angeblich für mehr Sicherheit sorgen. Wer’s denn glaubt!??
Wann kommen die nächsten Lesetipps? Wir hoffen mal, nächstes Wochenende, wenn wieder ein leckeres Frühstück ansteht.
Beitragsbild Nong Vang, thx! (unsplash licence)
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