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Extratorrent: P2P-Indexer steht weiterhin unter DDoS

Seit Freitag Nacht steht die populäre P2P-Webseite Extratorrent unter heftigen DDoS-Angriffen. Die Verursacher der Attacken blieben bisher anonym.

Extratorrent: Eines der weltweit größten BitTorrent-Portale steht seit Freitag unter DDoS. Vor einem Tag ging die Webseite für kurze Zeit online. Seitdem zeigt sie einem lediglich eine Fehlermeldung an. Regulär werden dort pro Monat zwischen 90 bis über 100 Millionen Seitenzugriffe generiert. Die Verursacher der Attacken haben sich bislang nicht zu erkennen gegeben.

Jemand wirft weiterhin digitale Steinchen gen Extratorrent

Vor 22 Stunden wurde per Facebook und Twitter bekannt gegeben, dass die Webseite unter starken DDoS-Attacken zu leiden habe. Als Verursacher nennt man anonyme „Hacker“ benannt. Wobei mit dem Hacken im eigentlichen Sinn hat das ja nun nichts gemeinsam. Zu diesem Zeitpunkt glaubten die Betreiber, dass sie das Problem kurzfristig in den Griff bekommen würden. Eine Stunde später meldeten die Betreiber, Extratorrent sei wieder online. Allerdings war dies nur für kurze Zeit der Fall. Zehn Stunden später wurden anhaltende technische Probleme gemeldet, die bis dato nicht in den Griff bekommen wurden.

Die Kollegen von TechWorm gehen von einem möglichen Angriff aus den Reihen der Filmwirtschaft aus. Angeblich soll Sony Pictures schon einmal mehrere BitTorrent-Webseiten durch DDoS-Angriffe daran gehindert haben, ihre geleakten Kinofilme zu verbreiten. Kurz nach dem Upload der neuen 13 DVD-Screener auf diversen Torrent-Indexseiten, denen Jurymitglieder des Oscars zur Verfügung gestanden haben, gingen die Angriffe los.

Ob Unternehmen der Filmwirtschaft wirklich zu solchen Methoden greifen, ist aber unklar. Einigen Beobachtern erscheint es vor allem deswegen unrealistisch, weil man die Verbreitung damit nicht effektiv verhindern kann. Es könnte sich auch um eine Aktion der Konkurrenz handeln, die bei Seiten wie www.isitdownrightnow.com durch die Namensnennung aktiv beworben werden. Online ist und bleibt auch der Klon unter der URL extratorrent.to – diese Seite dürfte aber nichts mit dem Original zu tun haben. Freilich haben sie durch die Downtime der echten Webseite einen erheblichen Vorteil.

13 oscars leaked

Auch wenn immer mal wieder ein Booter bzw. Webstresser hochgenommen wird, in dem Sektor kann man einfach zu viel Geld in zu kurzer Zeit verdienen. Es gibt immer wieder Nachfolger.

Tarnkappe.info

Lars Sobiraj

Über

Lars Sobiraj fing im Jahr 2000 an, als Quereinsteiger für verschiedene Computerzeitschriften tätig zu sein. 2006 kamen neben gulli.com noch zahlreiche andere Online-Magazine dazu. Er ist der Gründer von Tarnkappe.info. Außerdem brachte Ghandy, wie er sich in der Szene nennt, seit 2014 an verschiedenen Hochschulen und Fortbildungseinrichtungen den Teilnehmern bei, wie das Internet funktioniert.