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Russische Wissenschaftler wegen Bitcoin-Mining festgenommen

Mehrere Ingenieure eines russischen Kernforschungszentrums sind festgenommen worden, weil sie mit den dortigen Computern Bitcoin-Mining betreiben wollten.

Die Behörden in Russland und der Ukraine haben in der vergangenen Woche Verdächtige festgenommen, die beschuldigt wurden, mit Arbeitscomputern Bitcoin-Mining zu betreiben. Das gab eine Sprecherin der Forschungseinrichtung der Nachrichtenagentur Interfax am Freitag (09.02.2018) bekannt: sie seien „rechtzeitig gestoppt worden“, informierte sie. Gegen die Verdächtigen wären Strafverfahren eingeleitet worden, teilte der Pressedienst der Nachrichtenagentur Interfax mit.

Krypto-Mining im Nuklearlabor

Russische Sicherheitsbeamte haben mehrere Wissenschaftler des Kernforschungszentrums (RFNC-VNIIEF), Russlands führendem Nuklearlabor, in der Stadt Sarow, Region Nischni Nowgorod, festgenommen, weil sie mit den dortigen Supercomputern die Kryptowährung Bitcoin schürfen wollten. Doch das mit dem Mining ging schief.

Sarow ist eine isolierte Stadt, die das russische Militär ständig bewacht. Nur die ca. 20.000 Wissenschaftler und Angestellte des Kernforschungszentrums dürfen überhaupt an dem Ort zugegen sein. Auch innerhalb des Objektes ist eine spezielle Genehmigung erforderlich, da insbesondere an der Entwicklung von Atomwaffen geforscht wird. Es wurde in dieser Einrichtung die erste russische Atombombe während der Herrschaft von Joseph Stalin gebaut. Zu Zeiten der Sowjetunion hat die Regierung den Ort aus offiziellen Karten vollständig entfernt.

Supercomputer ans Internet gehängt

Im Jahr 2011 hat man dort einen Supercomputer installiert, der eine Kapazität von einem Petaflop erreichen soll. Das entspricht 1.000 Billionen Berechnungen pro Sekunde. Nach Angaben des russischen Fernsehens war dieser damals einer der zwölf leistungsstärksten Rechner weltweit. Je leistungsstärker die Computer sind, desto schneller lässt sich aber auch das Krypto-Mining durchführen. Das verleitete wohl die Wissenschaftler dazu, den Rechner dazu zu verwenden.

Der Supercomputer des Nuklearlabors durfte allerdings nicht mit dem Internet verbunden sein, um so fremdes Eindringen zu verhindern. Man erwischte die Forscher, weil sie ihn mit dem Netz verbanden. Sobald die Wissenschaftler dies versuchten, alarmierte dies die Sicherheitsabteilung des Nuklearzentrums. Man übergab sie dem Föderalen Sicherheitsdienst (FSB), berichtet der russische Nachrichtendienst Mash. Das war dann auch schon mit dem verbotenen Krypto Mining.

Foto AaronJOlson, thx! (CC0 1.0 PD)

Tarnkappe.info

Über

Antonia ist bereits seit Januar 2016 Autorin bei der Tarnkappe. Eingestiegen ist sie zunächst mit Buch-Rezensionen. Inzwischen schreibt sie bevorzugt über juristische Themen, wie P2P-Fälle, sie greift aber auch andere Netzthemen, wie Cybercrime, auf. Ihre Interessen beziehen sich hauptsächlich auf Literatur.