Das dezentralisierte Netzwerk Matrix ist auf Erfolgskurs. Man durchbrach die magische Marke von 60 Millionen aktiven Nutzern monatlich.
Matrix erwartet einen Zuwachs bis Ende 2021 von über 70 Prozent. Dies verkündete der CEO von The Matrix.org Foundation CIC vor kurzem. Die Ankündigung klingt beeindruckend, auch wenn die tatsächlichen Zahlen aufgrund des dezentralen Charakters der Plattform nur sehr schwer zu ermitteln sind. Die Aussage lässt sich somit auch nur schwerlich überprüfen.
Matrix verzeichnet in 2021 rund 25 Millionen neue Nutzer
Letztes Jahr sind nach eigenen Angaben etwa 25 Millionen Nutzer dazugestoßen. Wer auf seine Privatsphäre und digitale Abgeschiedenheit achtet, nimmt zunehmend Abstand von den Angeboten der großen Tech-Firmen.
Der Mitbegründer von Matrix, Matthew Hodgson, glaubt, dass die Zahl von 60 Millionen eher zu niedrig angesetzt ist. Man verfüge nur über eher begrenzte Statistiken über das gesamte Matrix-Ökosystem, da Server und Kunden standardmäßig keine Nutzungsstatistiken an Matrix.org melden.
Dies gelte insbesondere für Regierungseinrichtungen. Den Kollegen von Register schrieb Hodgson, diese Statistik beinhalte nicht die Nutzung des Netzwerks von staatlicher Seite. Dies soll nochmals rund 500.000 User ausmachen, vermutet der CEO des Unternehmens. Wer den eigenen Status als unsichtbar setzt oder keine Statistiken meldet, deren Zahlen gehen in die Statistik nicht mit ein.
Nutzerzahlen noch niedrig angesetzt
Im Vergleich zu Teams von Microsoft ist das übrigens noch immer recht wenig. Laut Microsoft liegt die Zahl der monatlich aktiven Teams-Nutzer bei über 270 Millionen Personen.
Wenn Messenger-Apps EU-weit ihre Verschlüsselung aufhebeln müssen, werden dezentrale Alternativen wie Matrix weiter zunehmen. CEO Hodgson ist davon überzeugt, der Meilenstein sei ein klares Zeichen dafür, dass die Nutzer keine werbefinanzierten Messaging-Apps mehr wollen. Die Leute wollen nicht mehr, dass man ihre Daten auswertet. Alle Beteiligten haben bei Matrix die volle Kontrolle über ihre Daten und Einstellungen. Die Programmier-Schnittstellen sind zudem quelloffen.
Behörden in Deutschland und Frankreich setzen auf Matrix
Das Netzwerk Matrix will auf lange Sicht gesehen nicht nur die Bundeswehr nutzen. Auch haben mehrere deutsche Behörden angegeben, die Kommunikation zwischen den Mitarbeitern künftig über diesen Dienst abwickeln zu wollen. In Frankreich gibt es ganz ähnliche Pläne, zumal man darüber nicht nur chatten, sondern auch telefonieren u.v.m. kann.
Die Community stellt für alle gängigen Betriebssysteme unterschiedliche Clients zur Verfügung.
Außerdem gibt es bei Matrix Schnittstellen (Bridges) zu vielen anderen Diensten. Dazu gehört unter anderem Gitter, Slack, IRC, XMPP (Jabber), Apple iMessage, Discord, LinkedIn, der Facebook Messenger, Mastodon, GroupMe, E-Mail, Google Hangout, Telegram, Signal, WhatsApp und viele mehr.
Tarnkappe.info