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KinoX.to: Angeklagter Avit schweigt zu allen Vorwürfen

Im Prozess gegen den mutmaßlichen Mitbetreiber von KinoX.to schweigt sich Avit aka Pedro komplett aus. Der Mann will keine Aussage zu den Vorwürfen machen.

Am gestrigen ersten Prozesstag kündigte der Verteidiger des Angeklagten an, sein Mandant werde sich nicht zu den Vorwürfen äußern. Die Staatsanwaltschaft geht davon aus, der Mann soll KinoX zeitweise als technischer Geschäftsführer mitbetrieben haben. Außerdem soll Avit aka Pedro diverse Mitbewerber unter den Streaming-Webseiten durch gezielte Hackerangriffe unter Druck gesetzt haben.

Am gestrigen ersten Prozesstag gegen einen der mutmaßlichen Mitbetreiber von KinoX.t gab Verteidiger Endrik Wilhelm vor dem Landgericht Leipzig zu Protokoll, sein Mandant werde sich im Verlauf der Verhandlung nicht zu den Vorwürfen äußern.

Angeklagter Avit verweigert die Aussage

Die Staatsanwaltschaft wirft dem 29 Jahre alten Mann gewerbsmäßige Urheberrechtsverletzungen in mehr als 767.000 Fällen vor. Während Pedro aka Avit sich vor Gericht verantworten muss, läuft die illegale Streaming-Webseite ungehindert weiter. Das Online-Analysetool Similarweb geht von monatlich 35 Millionen Seitenzugriffen aus. Movie4k.to kommt sogar auf 39 Mio. page impressions pro Monat. Avit steht im Verdacht, eine Kopie der Daten von Kino.to besorgt zu haben, womit man KinoX und Movie4k aufgebaut hat. Anderenfalls hätte es Monate gedauert, die ganzen TV-Serien und Spielfilme bei den Streaming-Hostern hochzuladen. Dem Angeklagten wird nun von den Ermittlern vorgeworfen, er habe mit dem gehackten Backup der kino.to-Daten aktiv zum schnellen Aufbau der illegalen Streaming-Portale beigetragen.

Ein Vertreter der Generalstaatsanwaltschaft Dresden hat gestern nach Medienangaben zunächst die 69 Seiten lange Angklageschrift über vier Stunden verlesen. Dem Angeklagten wird neben den Urheberrechtsverletzungen auch Nötigung, Computersabotage und Steuerhinterziehung vorgeworfen. Avit wurde im Oktober 2014 in Nordrhein-Westfalen bei der KinoX-Razzia gefasst. Die Gebrüder Kastriot und Kreshnik Selimi haben sich offenbar frühzeitig abgesetzt, nach ihnen wird weiterhin mit internationalem Haftbefehl gefahndet. Seit Monaten fehlt von ihnen bis auf den Betrieb von Movie4k, KinoX und weiteren Foren und Portalen jede Spur.

GVU schweigt sich aus

GVU

Die Antipiraterie-Organisation GVU hat vor etwa einem Jahr ein recht interessantes Fact Sheet zum Thema KinoX zusammengestellt, welches man herunterladen kann. Das PDF über Movie4k ist hier verfügbar. Ansonsten schweigt sich die GVU seit dem Weggang von Pressesprecherin Ehlers ebenfalls komplett aus.

Tarnkappe.info

Lars Sobiraj

Über

Lars Sobiraj fing im Jahr 2000 an, als Quereinsteiger für verschiedene Computerzeitschriften tätig zu sein. 2006 kamen neben gulli.com noch zahlreiche andere Online-Magazine dazu. Er ist der Gründer von Tarnkappe.info. Außerdem brachte Ghandy, wie er sich in der Szene nennt, seit 2014 an verschiedenen Hochschulen und Fortbildungseinrichtungen den Teilnehmern bei, wie das Internet funktioniert.