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Internet-Anonymität mal anders… Teil 1

Anonym im Netz unterwegs? Dieser Beitrag will das Mögliche ausreizen: in rechtlichen Grauzonen sowie illegalen technischen Dingen.

In vielen Mündern ist dies immer wieder ein Thema: Anonymität im Internet. Viele Halbwahrheiten und Ammenmärchen findet man in Foren sowie Stammtischen. Was ist Anonymität? Ist sie überhaupt noch möglich? Wie kann ich mich anonym im Internet bewegen? Dieser Beitrag ist dafür gedacht, das Mögliche auszureizen: in rechtlichen Grauzonen, sowie auch bei illegalen technischen Handlungen…

Dies ist keine Anleitung für illegale Taten im Internet…

.. sondern ein „Was ist technisch möglich“. Erschreckend ist, dass selbst täglich mit IT arbeitende Menschen sich nicht mit relevanten Verschleierungstechniken beschäftigen. Weil sie es nicht müssen oder sie es nicht interessiert. Oder weil sie glauben, dass das bestehende System so wie es ist, für sie passt. Grade diese Leute findet man leider zu häufig in Foren und Stammtischen, wo sie Unwahrheiten vermitteln. Und das macht die ganze Sache noch schlimmer für die User, die anonym im Internet sein wollen. Dieser Beitrag ist auch für Neulinge gedacht als kleiner Denkanstoß, was so möglich ist.

Was ist Anonymität und was ist sie mir wert? 

Anonymität bedeutet im Allgemeinen, dass alle beteiligten Instanzen eines Szenarios nicht wissen, wer man ist. Dies gilt für Namen, Spuren, hinterlassene Tätigkeiten etc. In diesem Beitrag bezieht sich das Ganze auf die Anonymität im Internet. Die zu wollen kann verschiedene Gründe haben: so ist die Meinungsfreiheit in verschiedenen Ländern eingeschränkt (z.B. China). Möchte man sich trotzdem austauschen (egal ob nur Text oder auch Daten) ohne das die Staatsmacht mitliest und vielleicht dann an der Tür klingelt, muss der Betroffene versuchen seine Identität im Internet zu verschleiern. Ganz anonym im Internet unterwegs zu sein, das ist schwer bis fast unmöglich.

Identifizierung nicht nur über IP-­Adresse! 

Identifizierung im Internet ist möglich auch durch Zurückverfolgung der IP­-Adresse über VPNs. z.B. zum Hotspot über Überwachungskameras in Internetcafes, öffentlichen Bibliotheken, Flughafen. Aber auch GPS von Autos, Handy­SIM­Karten… Nicht nur immer die direkt involvierte Internettechnik betrachten, sondern auch das drumherum! Der User muss also alle Kameras meiden. Sein Handy daheimlassen. Ggf. Smartwatch oder ähnliche Devices ablegen. Muss den öffentlichen Nahverkehr benutzen wg. GPS im Auto, dabei aber den Kameras aus dem Weg gehen in Bahnhöfen und Bussen/Bahnen. Wir reden jetzt von Deutschland. In Paris oder London ist das noch krasser… Fahrrad fahren? Zu Fuß gehen? Taxi? Alles auch trackbar. Wer wird sich bei Filesharern diese Mühe machen? Bei Mord, Drogen- & Waffenhandel etc. dagegen sehr wohl. Und dann gibts noch RFID-Chips, die in mancherlei Geräten verbaut sind. Unsichtbar für den User, aber trackbar vom Hersteller über den Versandhändler bis zum Kunden. Dann Bankdaten bei Bezahlung, Lieferadresse…

Klassische Identifizierung im Internet ist IP­-Adresse 

Die IP-­Adresse ist wie ein Nummernschild am Auto oder eine Postadresse. Sprich: im Prinzip für fast jeden ohne großen Aufwand einsehbar (via Apps, googeln). Zwar werden IP-­Adressen häufig dynamisch vergeben (das heißt sie ändern sich unter Umständen mit jeder Sitzung). Allerdings gibt es Möglichkeiten, mit denen sich die sichere Identifikation eines Internet­-Nutzers bewerkstelligen lässt. Der Provider darf IP-­Adressen von Nutzern mindestens 7 Tage „auf Vorrat“ speichern (Aktenzeichen III ZR 391/13). Achtung: beim DE­CIX speichern sie länger, die NSA ’splittert‘ alle Daten und speichert auch länger! Das heißt der Internet-­Provider weiß schon mal, wann und wie oft man im Internet war. Dies kann bereits Auswirkungen auf die De­-Anonymisierung haben. Soweit zum Thema anonym.

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Wird die Vorratsdatenspeicherung wieder eingeführt? 

So wie es im Moment aussieht, ist es nicht abwegig, das der Gesetzgeber in Deutschland die Vorratsdatenspeicherung wieder einführt. Dies bedeutet, dass über einen gewissen Zeitraum alle Verbindungsdaten gespeichert werden. Dazu zählen Standorte von Teilnehmern beim Telefonieren, alle Daten beim Surfen im Internet sowie E-­Mail Kommunikation (Empfänger + Sender). Inhalte sollen hingegen nicht gespeichert werden. Dies gilt nur für Deutschland! Wo Geheimdienste wie NSA und Konsorten speichern, wird wohl eher keine Rücksicht auf die Rechtsprechung genommen. Wer dies nicht will, egal ob er verfolgt wird, Filesharing betreibt oder einfach keine Überwachung möchte, hat verschiedene Möglichkeiten dies umzusetzen.

anonym

Morgen in Teil 2: Gängigste Anonymisierungsdienste

Vorstellung Ihrer Vor­- und Nachteile. Die 3 gängigsten Methoden um seine Identität im Internet mit wenig Aufwand zu verschleiern (Ich sage bewusst nicht verschlüsseln!) sind TOR, VPN, Webproxyserver.

Anonymität mal anders… Teil 3: Mixen verschieder Anonymisierungs-Dienste

(Dies ist ein Gastartikel von Hextor, thx!)

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